Schweiz und Liechtenstein planen gemeinsame Sperrliste für Casino-Spieler

Der Schweizer Bundesrat hat im Oktober 2023 das Vernehmlassungsverfahren zur gemeinsamen Sperrliste von Casino-Spielern aus Liechtenstein und der Schweiz begrüsst. Die Umsetzung lässt allerdings noch auf sich warten. Eine Studie der Hochschule Luzern sieht Sperrlisten als einen Weg zur Hilfe aus der Spielsucht. Das Ausweichverhalten muss eingeschränkt werden.

Vernehmlassungsverfahren im Schweizer Bundesrat

Bereits im Oktober 2022 haben beide Länder ein Abkommen unterzeichnet, welches den bilateralen Datenaustausch von Sperrlisten bei Casino-Spielern vorsieht. Sinn dieses Abkommens ist zu verhindern, dass Spieler, welche aufgrund von Spielsucht in dem einen Land vom Glücksspiel ausgeschlossen sind, auf der anderen Seite der Grenze weiterhin an Glücksspiel teilzunehmen.

Die Die Forderung nach praktischen Lösungen für dieses Problem besteht bereits seit Längerem. Der Bundesrat hat das Abkommen im Oktober 2023 ausdrücklich gelobt. 24 Kantone stehen dem Vorhaben positiv gegenüber, es bestehen jedoch noch Zweifel, wie dieses Abkommen praktisch umgesetzt werden soll und wie dabei die Schengen-Richtlinien über den Datenschutz gesetzeskonform eingefasst werden sollen.

Sollte sich das Vorhaben als zielführend erweisen, sollen weitere Abkommen mit den anderen Nachbarländern der Schweiz ins Auge gefasst werden. Wann genau diese gemeinsame Liste mit Liechtenstein in die Tat umgesetzt werden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. Jedoch ist der gesetzgeberische Weg dahin jetzt bereitet.

Spielsperren als Hilfe für Problemspieler

Laut einer Mitteilung der Hochschule Luzern von Ende April dieses Jahres ergab eine Studie, dass Spielsperren ein probates Mittel darstellen, um Problem-Spielern aus der Sucht zu helfen. Die Studie, welche über 18 Monate angelegt war, vergleicht das Verhalten von gesperrten und nicht gesperrten Spielern in diesem Zeitraum, wobei alle 6 Monate eine Befragung über die persönliche Entwicklung stattfand.

Laut der Leiterin der Studie, Frau Prof. Dr. Suzanne Lischer, wurden im Jahr 2022 in der Schweiz über 12.000 Spielsperren ausgesprochen. Hierbei wurde allerdings nicht zwischen freiwilligen und verordneten Sperren unterschieden. Positive Ergebnisse würden jedoch erst ab einem Zeitraum von etwa 6 Monaten eintreten. Hierbei sieht die Leiterin das Problem, dass häufig nur sehr kurze Sperren verhängt würden, und dass freiwillig gesperrte Spieler diese Sperren einfach und schnell wieder selbst aufheben lassen können. Ein weiteres Problem bestehe im Ausweichverhalten von gesperrten Spielern, welche dann ins angrenzende Ausland oder auf Online-Casinos ausweichen.